Anreise
Ali. Von A wie An- und Abreise bis i wie Initiative, dazwischen l wie launig. Ali plant für diese
Woche Routen, organisiert das Quartier bei Hin- und Rückfahrt, seine Laune ist ansteckend. Es
geht nach Davos, in die höchstgelegene Stadt Europas. Das Preisniveau passt dazu. Wir
beginnen die Reise bereits am Samstag, 30.06.2015. In Kirchberg a.d. Pielach kommen 10
Einspurige und 13 Personen zusammen, die bei gutem Motorradwetter (17° – 23°C, einige kurze
Schauer) in zwei Gruppen via Liezen, Zell am See und Mittersill schließlich in der Pension Keil in
Neukirchen am Großvenediger eintrudelen. Herzlicher Empfang mit Bier und Schnaps. Paul
stößt zur Gruppe. Er ist mit PKW unterwegs, seine BMW auf dem Anhänger. Das Rückwärts-
Einparken mit Anhänger hat was. Der Abend im „Schweini´s“ (Gasthof Neuhof) Zirbenstube wird
kulinarisch und in punkto Lachorgien in Erinnerung bleiben. Sonntag, 31.06.2015 starten wir
über die alte Gerlosbundesstraße, über Innsbruck geht es zum Kühtai-Dorfstadl. Traumhaftes
Wetter und Panorama, die Preise bereiten uns auf die Schweiz vor. Landeck, die Grenze und der
schneebedeckte Flüelapass folgen, dann ist das Hotel Ochsen in Davos erreicht. Große Zimmer,
für Davos moderate Übernachtungskosten und täglich ein sehr gutes Frühstück mit echtem
Müesli! Eine Selbstbedienungspizzeria zählt zu den Flops der Woche (Pizza ohne Sonderzubehör
um EUR 23, auch sonst schwer verdaulich).
Schweiz
Montag, 01.06.2015 Eine Gruppe nützt das Traumwetter (die ganze Woche herrscht bestes
Wetter) und bezwingt Pässe, der Großteil nimmt an der Exkursion in die Brauerei Monstein (auf
1.618m die höchstgelegene Brauerei der Schweiz in der 180 Einwohner zählenden Gemeinde)
teil und genießt eine 1a Führung, die Verkostung und die Landschaft. Elisabeth und Martin, mit
M3 unterwegs, treffen am Abend in Davos ein.
Dienstag, 02.06.2015 Eine Gruppe erkundet wieder Schweizer Pässe, die anderen nehmen an
einer Rundfahrt mit der Rhätischen Bahn nach St. Moritz teil und sehen Landschaftsteile, die
Straßenbenutzern verborgen bleiben. Spaghetti mit Tomatensauce schon knapp unter EUR 19.
„Isch teuer? Andre Gegend, andre Zit, andrer Pris. Ob Clublitypen odr andre Lüt, musst di ebe
ibremse!“ würde ein Eingeborener sagen.
Mittwoch, 03.06.2015 Wieder werden von einigen etliche Pässe beglückt, andere genießen die
Fahrt mit der Bergbahn auf die Schatzalp, eine kurze Wanderung, das herrliche Panorama und
am Nachmittag eine Pferdekutschenfahrt ins romantische Dischmatal zum urigen Restaurant
„Teufi“.
Donnerstag, 04.06.2015 Am Stilfserjoch wird eine neue Formel praktisch erprobt: „PKW +
St(SpK) = KRAD – 1F“. Soll heißen: PKW plus plötzliches Stoppen in der Spitzkehre ergibt
Motorrad minus eine Fußraste. Unter der Voraussetzung: „Be < Strg sowie H(Fe) > H(F)“. Soll
heißen: Falls das Bein des Fahrers ist kürzer als es der Straßengraben erfordert sowie die Härte
des Felsens höher ist als jene der Fußraste. Der sogenannte „Hzk- oder Haxn z´kurz-Effekt“. Die
meisten Unfälle passieren bekanntlich unter 200 km/h. Hier standen die Fahrzeuge – das musste
schief gehen. Bei der Abfahrt Richtung Livigno heißt es nochmals „au mayer“. Ein Mitglied der
Gruppe zeigt Kipp-Solidarität. In einer Spitzkehre, diesmal bei ca. 5 km/h. Schlauerweise aber
auf weicher, Fußraster schonender Erde. Die Rückfahrt von Livigno, zur Abwechslung über den
Flüelapass, verläuft ohne kurzweilige Zwischenfälle. Abends: offizielle Eröffnung des BCE-
Treffens, es nehmen 325 Personen teil, die meisten aus der Schweiz. Von den österreichischen
Clubs sind wir am stärksten vertreten.
Freitag, 05.06.2015 Albulapass, Berninapass, Livigno. Nach der Rast: Bormio, Richtung
Stilfserjoch von der anderen Seite, dann der Umbrailpass – auch seine Spitzkehren erfordern
Aufmerksamkeit. Ofenpass, vor der Rückfahrt, ja, wieder über den Flüelapass. Am Abend wieder
BCE-Treffen, wir lernen den Präsidenten der BMW Clubs Deutschland und eine Dame vom
Vorstand des BMW Club Düsseldorf kennen, der heuer sein 90. Jubiläum feiert. Nach dem
Essen: eine beeindruckende Feuershow mit passender Musik.
Samstag, 06.06.2015 Einige nutzen den Tag zur Entspannung, andere fahren zur Via mala
(wörtlich: schlechte Straße), einer schmale Straße, die auf einer alten, pittoresken Brücke, eine
bis zu 300m tiefe Schlucht überquert. Muss man gesehen haben. Ideal für Fotografen,
Geologen, Naturliebhaber und Freunde von Schauergeschichten über abgestürzte Menschen,
Pferde, Fuhrwerke. Zurück auf romantischer Straße von Chur über Parpan nach Davos. Paul und
Ali sind noch passhungrig, etwa auf den Splügenpass, das Nonplusultra an Spitzkehren. Das
Stilfserjoch ist dagegen ein besseres Aufwärmtraining. Galaabend in der Kongresshalle. Sehr
gutes Buffet, sehr gute, in angenehmer Lautstärke spielende Band. Preisverteilungen in diversen
Kategorien. Der Genfer Club stellt die meisten Teilnehmer, am weitesten angereist sind Freunde
aus Riga/Lettland. Unser Club erreicht den dritten Platz in der Kategorie Anreiseluftkilometer x
Teilnehmer hinter einem serbischen und einem tschechischen Club.
Heimfahrt
Sonntag, 07.06.2015 Einige müssen direkt nach Wien fahren und erleben 8°C auf dem (schon
wieder!) Flüelapass, 33,5°C bei Amstetten. Die meisten fahren auf einer schönen Route wieder
nach Neukirchen am Großvenediger und am Montag, 08.06.2015 auf individuellen Pfaden heim.
Viele Eindrücke und positive Erlebnisse reicher möchte niemand von uns diese lange Woche
missen. Dank an alle, die zum Gelingen beigetragen, vor allem an das Schweizer Komitee mit
seiner perfekten Organisation des Treffens und natürlich an Ali!
Peter Gusmits